KOMPLEX im Koalitionsvertrag
Regensburg, 06. Mai 2014
Die sozio-kulturelle Initiative KOMPLEX begrüßt ausdrücklich den ausgehandelten Koalitionsvertrag des neuen politischen Bündnisses im Regensburger Stadtrat aus SPD, GRÜNE, FW, FDP und Piraten unter OB Joachim Wolbergs hinsichtlich ihres Vorhabens zur Unterstützung von KOMPLEX.
KOMPLEX hat einen Grund zur Freude! Die neue Koalition unter OB Joachim Wolbergs hat beschlossen, die Initiative KOMPLEX bei der Schaffung einer sozio-kulturellen Einrichtung ausdrücklich zu unterstützen (siehe Punkt 9.12). Außerdem finden sich große Teile des KOMPLEX- Konzeptes indirekt (unter KV 1.7 Kultur- und Kreativwirtschaft) wieder, wie
- Raum für kreatives Milieu und kreative Köpfe
- Co-Working Space
- Gründerzentrum für Kreativ- und Kulturunternehmer
- FreiRaum: Büro- und Werkstattflächen für Kreativunternehmer/innen
- Ausstellungsflächen für moderne Kunst – junge Künstler aus der Region
- Cafeteria und Veranstaltungsort.
Die teilweise sehr konkreten Vorhaben können dem am Dienstag vorgestellten Koalitionsvertrag entnommen werden. „Die zugesagte Unterstützung für KOMPLEX ist eine deutliche Willensbekundung von Seiten der Stadt, die drängenden Themen der freien kulturellen Szene auf Grundlage unseres Konzeptes anzugehen“, so Johannes Sturm, Sprecher von KOMPLEX.
Dass die neue Regierung die Potentiale von Kultur und Kreativwirtschaft verstärkt in den Mittelpunkt nimmt und konkrete Förderungsmaßnahmen (siehe speziell KV, Punkt 9.1-15 Kultur) in Aussicht stellt, sind positive Signale und Investitionen in die Stadt von Morgen. „Sollten die Pläne so umgesetzt werden, ist heute ein Klima der kreativen Befreiung geschaffen worden“, ist sich Jochen Lämmel von Sublime e.V. sicher. „Vorstellbar ist Vieles. Von der Punkband bis zu Blaskapelle, vom
Schulkind bis zum Pensionisten, von Musik über Kunst bis zu völlig
neuen Formaten. Kreative und kulturelle Projekte jeglicher Art sollen
hier eine Heimat finden, ohne dass sofort die Frage nach dem Nutzen im
Raum steht“, erklärt Dr. Kerstin Kratochwill von Sublime e.V.
Oberbürgermeister Joachim Wolbergs äußerte sich im Rahmen der offiziellen Vorstellung des Koalitionsvertrags explizit dazu, indem er bürgerschaftliches Engagement, wie KOMPLEX, und das Interesse junger Leute am gemeinschaftlichen Zusammenleben ausdrücklich würdigte.
Hintergrund:
KOMPLEX – ein Zusammenschluss eines breiten bürgerschaftlichen Engagements von Vereinen, Initiativen, BürgerInnen, Künstlern, Kulturschaffender und –interessierter – hat es sich zur Aufgabe gemacht, der prekären Situation von Kultur und Kreativität in Regensburg, die insbesondere auch jenseits von Kommerz stattfindet, eine Stimme zu geben. Mittels eines ganzheitlichen Konzeptes einen sog. „Möglichkeitsraum“ zu schaffen, möchte KOMPLEX ein lebendiges sozio-kulturelles Haus für Alle mit möglichst niedrigen Hürden, indem jeder nach seiner Facon glücklich werden kann.
Kontakt:
KOMPLEX Regensburg Ansprechpartner: Johannes Sturm
Telefon +49 176 83282059
Homepage mit Konzept und Unterstützerliste: http://www.komplexregensburg.blogspot.de
E-Mail: komplexregensburg@gmail.com
Facebook: http://www.facebook.com/komplexregensburg
Mittwoch, 7. Mai 2014
Mittwoch, 15. Januar 2014
KOMPLEX - EIN SOZIALES KULTURHAUS IN REGENSBURG...
.... oder: was
passiert eigentlich mit dem Evangelischen Krankenhaus?
Unsere Stadt ist stolz auf ihre kulturelle Vergangenheit. Jedoch – ein Zentrum, das mit einem starken sozialen Kern als fluktuierender, pulsierender und selbstverwalteter Ort Impulse für die gesamte Region aussendet, nachhaltige Gestaltung und Eigeninitiative fördert und zeitgenössischer Kunst und Kultur Raum bietet, fehlt bislang. Dies ist bei dem Wachstum der Stadt jedoch wünschenswert, wenn nicht notwendig. Daher entstand unter breiter Beteiligung soziokulturell interessierter und engagierter RegensburgerInnen über einen monatelangen Diskussionsprozess ein Konzept zur zukünftigen Nutzung:
Was wollen wir?
In der Kurzfassung: Ein Haus
für alle.
Konkret: Einen Komplex im Gebäude des ab 2017 leerstehenden Evangelischen Krankenhauses, der Raum und Möglichkeit für soziale Begegnung und durch die Förderung Regensburger Kunst und Kultur soziale Anknüpfungspunkte für Jung und Alt bietet. Einen Komplex, der Zelle eines eigenverantwortlich verwalteten Miteinanders ist. Dieses ganzheitliche und nachhaltige Konzept ist in der Form für Regensburg einzigartig und hat damit erwartungsgemäß eine Strahlkraft über regionale Grenzen hinweg.
Warum "Komplex"?
Komplex ist für uns zum einen
die Beziehungen und die soziale Teilhabe aller RegensburgerInnen am
gesellschaftlichen Leben in der Stadt und zum anderen die Lage von Kunst und Kultur in
Regensburg – eine herausfordernde Situation zwischen Anwohnern und
Kulturschaffenden, zwischen Weltkulturerbe und moderner City, zwischen Kunst und Alltag, zwischen
junger und traditioneller Kultur.
MÖGLICHKEITSRAUM
Das Evangelische Krankenhaus
liegt zwischen fürstlichem Sitz, Regierung der Oberpfalz und dem pulsierenden
Obermünster-Viertel und ist durch seine evangelische Vergangenheit und der
unmittelbaren Nähe zum katholischen St. Emmeram ein Begegnungsort der Ökumene.
Aspekte der Freiheit und Offenheit sind in diesem Platz in seinem evangelischen Grundgedanken
bereits inhärent eingeschrieben. Als signalgebend empfinden wir die Strahlkraft
und die Symbolwirkung eines solchen Ortes, der sich im Fadenkreuz zwischen religiöser
und städtebaulicher Tradition einerseits, und zwischen Öffnung, Freiheit und dem
europäischen Gedanken von Toleranz und Zusammenwuchs
Unsere Stadt ist stolz auf ihre kulturelle Vergangenheit. Jedoch – ein Zentrum, das mit einem starken sozialen Kern als fluktuierender, pulsierender und selbstverwalteter Ort Impulse für die gesamte Region aussendet, nachhaltige Gestaltung und Eigeninitiative fördert und zeitgenössischer Kunst und Kultur Raum bietet, fehlt bislang. Dies ist bei dem Wachstum der Stadt jedoch wünschenswert, wenn nicht notwendig. Daher entstand unter breiter Beteiligung soziokulturell interessierter und engagierter RegensburgerInnen über einen monatelangen Diskussionsprozess ein Konzept zur zukünftigen Nutzung:
Was wollen wir?
Konkret: Einen Komplex im Gebäude des ab 2017 leerstehenden Evangelischen Krankenhauses, der Raum und Möglichkeit für soziale Begegnung und durch die Förderung Regensburger Kunst und Kultur soziale Anknüpfungspunkte für Jung und Alt bietet. Einen Komplex, der Zelle eines eigenverantwortlich verwalteten Miteinanders ist. Dieses ganzheitliche und nachhaltige Konzept ist in der Form für Regensburg einzigartig und hat damit erwartungsgemäß eine Strahlkraft über regionale Grenzen hinweg.
Komplex ist für uns aber auch
ein Rückbezug auf das von uns ins Auge gefasste Gebäude – das Evangelische
Krankenhaus, das als Genesungsort und als Ort der sozialen Bestimmung mit dem Begriff
"Komplex" auf mannigfaltige Weise verbunden ist – sowohl durch seine schiere Größe, als
auch durch die weiteren Konnotationen des Begriffes.
auf der anderen Seite
befindet. Da das Haus in evangelischem Stiftungsbesitz ist, sind die Zwecke, zu denen das Gebäude
verwendet werden darf, im weitesten Sinne sozial, also der Gemeinschaft nutzend. Hier
setzt unser Konzept an, das sich an der Idee eines sowohl sozialen, als auch
künstlerisch und kulturell nutzbaren Möglichkeitsraumes orientiert, mit den folgenden
tragenden Säulen:
SOZIALES MITEINANDER,
NACHHALTIGE GESTALTUNG
KULTURELLE BILDUNG
Machen wir etwas daraus! Beteiligt Euch! Schickt Ideen, Kritik und Wünsche. Alle RegensburgerInnen sind herzlich dazu eingeladen, sich weiterhin am Projekt "Komplex" zu beteiligen.
KULTURELLE BILDUNG
Machen wir etwas daraus! Beteiligt Euch! Schickt Ideen, Kritik und Wünsche. Alle RegensburgerInnen sind herzlich dazu eingeladen, sich weiterhin am Projekt "Komplex" zu beteiligen.
Dienstag, 14. Januar 2014
ERSTUNTERZEICHNER/INNEN
Dieses
Projektkonzept wird von den folgenden Gruppierungen, Einzelpersonen und Institutionen unterstützt:
Stefan Aigner, Journalist
Altstadtfreunde Regensburg e.V.
Sascha Al-Mahmoud, Suite15
Rayk Amelang, Künstler
Arbeitskreis Kultur
Julia Bayerl, Kunstvermittlerin und Kuratorin
Stefan Behnke, Bock & Behnke
Ulrich Berger, Alt-Katholische Gemeinde
Katharina Brunner-Fromberger, kulturnetz-R
Peter Brünsteiner, PR & Marketing, Universitätsbibliothek Regensburg
Stefan Christoph, Onlinejournalist / Politischer Geschäftsführer Grüne Jugend Regensburg
Mauro Ciccarelli, Music College
Hannes Eberhardt, Queer-Streifen
Andreas Eckl, Architekurkreis Regensburg
Robert Eder, Künstler F-ACT-ART
Alice Eigl, Erzieherin
Eine-Welt-Laden Una Terra Obere Bachgasse
Stephan Fenzl, WerkDrei
Barbara Figge, Bildhauerin & Kunsttherapeutin
Winfried Freisleben, Leerer Beutel / Jazzclub e.V
Angelika Frey, Studentin
Jakob Friedl, Künstler, Fvfu-uÜiUF e.V.
Karin Griesbeck, Filmbühne
Christina Grundl, Heimspiel Filmfest Regensburg
Markus Guentner, Musiker und Produzent / jl prozess
Jörg Haala, Künstler
Dr. Ilja Hagen, Sublime e.V. / Bayern Innovativ
Martin Haygis, Kinos im Andreasstadl
Achim Hofbauer, Altstadtkinos Regensburg
Marion Hoffmann-Plank, DrugStop
Dr. Roland Hornung, Professor für Angewandte Mathematik, OTH Regensburg
Phuc Huynh, Huynh Communications
Katharina Kaiser, Dozentin und Kunstlehrerin
Susanne Kauth, freischaffend Hand- und Letterpressdruck, Blinkfür Handdruck
Sascha Keilholz, Festivalleiter Heimspiel Filmfest Regensburg
Thilo Kmieckowiak, Campus e.V.
Eginhard König, Arbeitskreis Kultur
Eva König, Sprecherin der Grünen Jugend Regensburg
Mag. Kurt Kratochwill, Lehrer
Ilse Kratochwill, M.T.A Universitätsklinikum Regensburg
Dr. Kerstin Kratochwill, Sublime e.V
Nemo Kriwoschej-Magnusson, DeinButler
Jochen Lämmel, Sublime e.V. / jl prozess
Andreas Langecker, Student
Caro Lanzendörfer, Textilkünstlerin, Der Rote Faden
Lutz Lechner, WerkDrei
Carsten Lenk, Evangelisches Bildungswerk
David Liese, Künstler und Filmemacher
Tina Lorenz, Theaterdozentin
Tobias Mayer, Lehrer / Heimat Regensburg
Thomas Neder, Seasonal Affairs
Ralf Oberleitner, Blink and Remove
Martin Oswald, Student
Daniel Pauer. DeinButler
Franziska von Plocki, Art Time Lover
Marion Puhle, Flüchtlingsforum
Lisa Reinheckel, Allgemeinpädagogin
Raphael Riedl, Mono RegensburgStefan Aigner, Journalist
Altstadtfreunde Regensburg e.V.
Sascha Al-Mahmoud, Suite15
Rayk Amelang, Künstler
Arbeitskreis Kultur
Julia Bayerl, Kunstvermittlerin und Kuratorin
Stefan Behnke, Bock & Behnke
Ulrich Berger, Alt-Katholische Gemeinde
Katharina Brunner-Fromberger, kulturnetz-R
Peter Brünsteiner, PR & Marketing, Universitätsbibliothek Regensburg
Stefan Christoph, Onlinejournalist / Politischer Geschäftsführer Grüne Jugend Regensburg
Mauro Ciccarelli, Music College
Hannes Eberhardt, Queer-Streifen
Andreas Eckl, Architekurkreis Regensburg
Robert Eder, Künstler F-ACT-ART
Alice Eigl, Erzieherin
Eine-Welt-Laden Una Terra Obere Bachgasse
Stephan Fenzl, WerkDrei
Barbara Figge, Bildhauerin & Kunsttherapeutin
Winfried Freisleben, Leerer Beutel / Jazzclub e.V
Angelika Frey, Studentin
Jakob Friedl, Künstler, Fvfu-uÜiUF e.V.
Karin Griesbeck, Filmbühne
Christina Grundl, Heimspiel Filmfest Regensburg
Markus Guentner, Musiker und Produzent / jl prozess
Jörg Haala, Künstler
Dr. Ilja Hagen, Sublime e.V. / Bayern Innovativ
Martin Haygis, Kinos im Andreasstadl
Achim Hofbauer, Altstadtkinos Regensburg
Marion Hoffmann-Plank, DrugStop
Dr. Roland Hornung, Professor für Angewandte Mathematik, OTH Regensburg
Phuc Huynh, Huynh Communications
Katharina Kaiser, Dozentin und Kunstlehrerin
Susanne Kauth, freischaffend Hand- und Letterpressdruck, Blinkfür Handdruck
Sascha Keilholz, Festivalleiter Heimspiel Filmfest Regensburg
Thilo Kmieckowiak, Campus e.V.
Eginhard König, Arbeitskreis Kultur
Eva König, Sprecherin der Grünen Jugend Regensburg
Mag. Kurt Kratochwill, Lehrer
Ilse Kratochwill, M.T.A Universitätsklinikum Regensburg
Dr. Kerstin Kratochwill, Sublime e.V
Nemo Kriwoschej-Magnusson, DeinButler
Jochen Lämmel, Sublime e.V. / jl prozess
Andreas Langecker, Student
Caro Lanzendörfer, Textilkünstlerin, Der Rote Faden
Lutz Lechner, WerkDrei
Carsten Lenk, Evangelisches Bildungswerk
David Liese, Künstler und Filmemacher
Tina Lorenz, Theaterdozentin
Tobias Mayer, Lehrer / Heimat Regensburg
Thomas Neder, Seasonal Affairs
Ralf Oberleitner, Blink and Remove
Martin Oswald, Student
Daniel Pauer. DeinButler
Franziska von Plocki, Art Time Lover
Marion Puhle, Flüchtlingsforum
Lisa Reinheckel, Allgemeinpädagogin
Silke Roesler-Keilholz, Wiss. Assistenin, Universität Regensburg / Vorstand Frauenhaus
Matthias Segerer, Sozialpädoagoge
Claudia Spiegl, Sachbearbeiterin für politische und organisatorische Bereiche
Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Regensburg
Michael Straube, Musiker / Tonstudiobetreiber in der Alten Mälzerei
Transition Town Regensburg
Anna Ullrich, Studentin
Birgit Vogel, Transition Town Regensburg
Insa Wiese, Leiterin Kurzfilmwoche Regensburg
Christian Josef Winklhofer, Sublime e.V.
Klaus Wörle, Vorsitzender des ADFC Regensburg
Bastian Zieglgruber, Heimspiel Filmfest Regensburg
Martin Zimmermann, Auszubildender
Montag, 13. Januar 2014
Sonntag, 12. Januar 2014
Die „neue“ Politik begeistert (MZ: 06.05.14)
Die „neue“ Politik begeistert
Die Regensburger Jugendkultur-Szene spricht von einem „Befreiungsschlag“. Und auch die IHK findet viele ihrer Interessen im Koalitionsvertrag wieder.
Vertreter der Jugendkultur begrüßen die Absicht der Koalitionäre, der Stadtteilkultur – wie hier 2009, veranstaltet vom Verein Scants of Grace – mehr Raum zu geben.
Foto: MZ-Archiv
Regensburg. Der Koalitionsvertrag wird vom „Fünferbündnis“ als großer Wurf gefeiert. Aber was sagt etwa der politisch interessierte Nachwuchs dazu, wie beurteilen Kulturschaffende und die Wirtschaft das Papier, das in den kommenden sechs Jahren die Richtschnur für die Kommunalpolitik sein soll? Die MZ sammelte Stimmen dazu.
Geradezu euphorisch reagiert die Initiative „Komplex“, ein Bündnis von im Bereich junger Kultur aktiver Vereine, Kulturschaffender und -interessierter, auf die Absichtserklärungen der Großen Koalition. „Die neue Koalition unter OB Joachim Wolbergs hat beschlossen, die Initiative Komplex bei der Schaffung einer sozio-kulturellen Einrichtung ausdrücklich zu unterstützen“, schreibt Komplex-Sprecher Johannes Sturm in einer Pressemitteilung. Komplex hat unter anderem die Nutzung des Evangelischen Krankenhauses als innerstädtisches Kulturzentrum vorgeschlagen. „Außerdem finden sich große Teile unseres Konzepts beim Punkt Kultur- und Kreativwirtschaft wieder, die im Rahmen eines Kreativquartiers umgesetzt werden sollen“, freuen sich Sturm und seine Mitstreiter. Unter anderem sind dies ein Gründerzentrum sowie Büro- und Werkstattflächen für Kreativ- und Kulturunternehmer sowie Ausstellungsflächen für moderne Kunst und junge Künstler aus der Region.
„Klima der kreativen Befreiung“
„Insbesondere was Kreativität und Kultur angeht, setzt der vorgelegte Vertrag Maßstäbe“, befindet auch Eva König, Sprecherin der „Grünen Jugend Regensburg“. „Damit werden die Interessen junger Menschen ernst genommen. Viele der Forderungen, die wir im Kommunalwahlprogramm aufgestellt hatten, sollen jetzt Realität werden.“ Neben der Unterstützung der Initiative „Komplex“ sei ebenso erfreulich, dass das Anliegen der Initiative „con_temporary“, die Zwischennutzung von vielfach vorhandenen leerstehenden Gebäuden, jetzt Wirklichkeit werden soll. „Das zeigt, dass es sich auch als Jugendlicher lohnt, sich für eine Idee zu engagieren.“
„Grüne Jugend“ ist überzeugt
Beinahe rundum zufrieden äußert sich auch die IHK Regensburg. Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes: „Was die Koalitionspartner im neuen Koalitionsvertrag vereinbart haben, stimmt uns optimistisch. Zentrale Infrastrukturprojekte von der Sallerner Regenbrücke bis zum RKK am Ernst-Reuter-Platz, Bildung von den Schulen bis zu den außeruniversitären Forschungseinrichtungen, das Ausweisen interkommunaler Gewerbeflächen, die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis, die Sicherung der Erreichbarkeit der Altstadt und Umsetzung des Welterbemanagementplans, zeitgemäße ÖPNV- und Mobilitätskonzepte – der Koalitionsvertrag deckt sich in vielen Punkten mit unseren Vorstellungen von einer wirtschaftsstarken und lebenswerten Stadt. Denn eines dürfte klar sein: Nur eine starke Wirtschaft ermöglicht uns, ein zukunftsfähiges Profil für die Stadt Regensburg zu erarbeiten.“
Was sagt die Opposition?
Die CSU, so Vanino, frage sich vielmehr, wie die Einigkeit des Fünferbündnisses zustandegekommen ist. „Warum unterschreiben die Koalitionspartner diese Vereinbarung, wenn sie im Wahlkampf zum Teil völlig konträre Positionen vertreten haben?“. Der Fraktionsvorsitzende erinnert nur an die Haltung der Grünen zur Sallerner Regenbrücke und zum RKK-Standort Ernst-Reuter-Platz. „Wir werden genau darauf achten, ob dieser Koalitionsvertrag auch so umgesetzt wird oder ob um den einen oder anderen Punkt ein Eiertanz beginnt“, kündigt Vanino an.
„Das Koalitionspapier hat gute Ansätze, es ist aber nicht der ganz große Wurf“, konstatiert Benedikt Suttner für die ÖDP. An Positivem fallen ihm spontan die Stärkung der Stadtteilkultur und die neuen Altstadtbusse ein, wobei der ÖPNV deutlich mehr Impulse vertragen hätte. Skeptisch bleibe seine Fraktion gegenüber den vielen Großprojekten, deren Realisierung „auf dem Glauben an immer mehr Wirtschaftswachstum fußt“. Das RKK etwa werde am Ernst-Reuter-Platz auch ohne Hotel „eine schwierige Geburt“, ist sich Suttner sicher.
Für eine „ganz tolle Idee, die das Problem der zu mächtigen Baumassen lösen könnte“, hält dagegen Richard Spieß von den Linken den Vorschlag, die Stadthalle zugunsten des Baumbestands ohne Hotel zu planen. Die Haltung der Koalition zur Sallerner Regenbrücke war für ihn „so zu erwarten, weil OB Wolbergs hier bei der Maschinenfabrik im Wort steht“.
Quelle: http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/artikel/die-neue-politik-begeistert/1057899/die-neue-politik-begeistert.html#1057899
Kulturhaus-Idee findet bereits Anklang (MZ: 07.02.2014)
Die Initiative, die ein Kulturzentrum im Evangelischen Krankenhaus in Regensburg vorgeschlagen hat, sieht sich bestärkt. Es gibt bereits Gespäche.
Das Evangelische Krankenhaus zieht 2017 aus seinem Gebäude am Emmeramsplatz aus.
Foto: Wagner
Von Mathias Wagner, MZ
Regensburg. Am 15. Januar ging eine junge Kulturinitiative mit der Idee an die Öffentlichkeit, in den Räumen des Evangelischen Krankenhauses ein soziales Kulturzentrum zu errichten. Seitdem hat die Gruppe, die sich „Komplex“ nennt, riesige Resonanz erfahren. „Die Anzahl der Unterstützer ist enorm gewachsen“, sagt Sprecher Johannes Sturm gegenüber der MZ. Die Initiative schlägt vor, nach dem Auszug des Krankenhauses im Jahr 2017 ein Bürgerhaus für junge und zeitgenössische Kunst sowie für Sozialprojekte zu schaffen. Neben Ateliers und Proberäumen werden in dem Gebäude am Emmeramsplatz ein Generationentreff, ein Repair-Café, ein Kindergarten sowie Wohnungen für Flüchtlinge angeregt. Im Internet wurde das Komplex-Konzept bereits mehr als 2000 Mal aufgerufen. Mehr als 50 Erstunterzeichner haben den Ideen-Entwurf bereits unterschrieben – darunter zahlreiche Künstler und Kulturschaffende, aber auch Vertreter der Universität und Regensburger Unternehmen. „Unsere Idee stößt auch in der Politik auf Interesse“, bestätigt Sturm. Demnach gab es in den vergangenen Wochen bereits Gespräche mit mehreren Stadträten. „Wir gehen weiterhin realistisch und ehrfürchtig an das Thema ran“, sagt Sturm. „Aber wir fühlen uns durch das positive Feedback bestärkt. Der Student ist sich sicher, dass es in Regensburg ein Bedürfnis für ein Haus für junge und zeitgenössische Kultur sowie für Sozialprojekte in der Altstadt gibt. „Seit wir mit der Idee an die Öffentlichkeit gegangen sind, werde ich sogar von wildfremden Leuten angesprochen, die mir sagen, dass sie Projekt Klasse finden.“
Die Evangelische Wohltätigkeitsstiftung errichtet im Stadtwesten gemeinsam mit den Barmherzigen Brüdern ein „Zentrum für Altersmedizin“. Das Gebäude am Emmeramsplatz wird 2017 frei und soll weiterhin für wohltätige Zwecke genutzt werden.
Quelle: http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/artikel/kulturhaus-idee-findet-bereits-anklang/1015432/kulturhaus-idee-findet-bereits-anklang.html
Neues Zuhause für Kultur (Kult: 01.02.14)
Neues Zuhause für Kultur
2017 wird das Evangelische Krankenhaus am
Emmeramsplatz aufgelöst. Was dann mit dem Gebäude passiert, fragt sich
auch die Initiative Komplex und fordert eine soziale und kulturelle
Nutzung.
Die neue Initiative Komplex setzt sich für mehr soziale und kulturelle Räume in der Innenstadt ein.
Seit dem 9. Januar gibt es die neue Kulturinitiative
Komplex, die sich aus Regensburger Kulturschaffenden und sozialen
Projekten zusammensetzt. Komplex setzt sich für mehr Räume in der
Regensburger Innenstadt ein, die für soziale und kulturelle Zwecke
genutzt werden können. Als erstes Objekt hat es die Initiative auf das
Gebäude des Evangelischen Krankenhauses abgesehen. Dort sollen künftig
verschiedene Initiativen und Einrichtungen eine neue Heimat finden.
Den Anfang soll das Evangelische Krankenhaus machen. Ab 2017 steht der große Gebäudekomplex im Herzen der Altstadt leer und könnte dann anders genutzt werden. Um diese Vision greifbarer zu machen, hat die Initiative ein vorläufiges Konzept gestaltet, das als Anregung dient und weiterentwickelt werden kann. So soll es beispielsweise eine Community Cafeteria geben, in der nicht nur gemeinsam gekocht werden kann, sondern auch kleinere Lesungen oder Konzerte stattfinden. Außerdem einen Generationentreff, indem sich Alt und Jung austauschen können sowie offene Werkstätten, in denen Gegenstände repariert, umgestaltet oder gemeinsam neu konzipiert werden können.
Knapp 60 Regensburger haben sich der Initiative bereits angeschlossen und es werden täglich mehr. Komplex ist eine Initiative von Regensburgern für Regensburger, die offen ist für jeden, der etwas in der Kulturlandschaft der Domstadt bewegen möchte. „Es ist eine Vision, hinter der man sich versammeln kann, die aber auch offen und formbar bleibt und einen ideellen und einen physischen Möglichkeitsraum bietet. Jeder Verein, jeder Kulturschaffende und jede Initiative könnte im Evangelischen Krankenhaus einen neue Heimat finden.“, so Sturm.
Drei Jahre hat die Initiative noch Zeit, andere von ihren Ideen zu überzeugen – auch die Verantwortlichen der Stadt und die Evangelische Kirchenstiftung als Eigentümer des Gebäudes. Auch über Finanzierungsmöglichkeiten hat sich die Initiative bereits Gedanken gemacht, aber diese stehen noch zur Weiterentwicklung offen.
Dr. Kerstin Kratochwill sieht Komplex nicht nur als Initiative für Regensburg, sondern hofft auch auf eine Signalwirkung für andere Städte. „Mit Komplex könnten wir zeigen, wie so etwas funktionieren kann und das auch in einem Gebäude mitten in der Altstadt.“ So könne auch der bisher unbelebte Vorplatz integriert und begrünt werden und als Begegnungsstätte dienen, erklärt Dr. Kratochwill.
Quelle: http://www.kult.de/kultur-gesellschaft/neues-zuhause-fuer-kultur/150/13/1012531/
Der Kampf der Kulturszene (Kult: Januar 2014)
Der Kampf der Kulturszene
Das langsame Sterben der Kulturszene ist schon
lange ein Thema, das in Regensburg regelmäßig auf der Tagesordnung
steht. Am vergangenen Mittwoch, 15. Januar kam es zu einer öffentlichen
Diskussion.
An der Podiumsdiskussion am Mittwoch,
15. Januar nahmen unter anderem Säm Wagner, Tina Lorenz, David Liese und
Joachim Wolbergs (v. li.) teil, während Moderator Tobias Hammerl durch
den Abend führte.
Eigentlich sollte die Veranstaltung zum Thema
„Zwischen Kulturentwicklung und Kulturverdrängung – Quo vadis,
Regensburg“ im Art Club sein, diskutiert wurde jedoch letztlich in der –
von Mitbesitzer Andy Zorn spontan zur Verfügung gestellten – Musikbar
Heimat, da der Art Club nicht öffnete. Knapp 70 Kulturinteressierte
waren gekommen, um über die Veränderungen in der Kulturlandschaft und
über neue Möglichkeiten zu diskutieren.
David Liese prangerte an: „Kunst bedeutet Dinge zu erschaffen, die nicht nur irritieren können, sondern sogar müssen.“ Seiner Meinung nach sei jede Form von Kunst förderwürdig und habe Geld verdient. Wie jedoch entschieden werden könne, was Kunst sei – darüber war sich das Podium nicht einig. Was Kunst ist und was nicht, will David Liese künftig von Künstlern und nicht von der Politik entschieden lassen.
Tina Lorenz hatte eine Lösung parat. Sie verwies auf ein Modell aus Wien, bei dem Kulturschaffende selbst darüber entscheiden, welche Kunst gefördert werde und in welcher Höhe. „Versuch macht klug“, dachte sich wohl auch OB-Kandidat Wolbergs, der Lorenz im Falle seines Wahlsieges 50 000 Euro für das Experiment versprach.
Einig waren sich alle, dass es vor allem mehr Freiräume für die Kunst brauche. Eine Möglichkeit, diese zu schaffen, sah Wolbergs vor allem darin, die Kultur aus der Altstadt heraus in die einzelnen Stadtteile zu bringen und so eine Stadtteilkultur zu schaffen. Um die Raumnot in der Altstadt einzudämmen, warf Wagner die vorübergehende Nutzung leerstehender Gebäude in die Waagschale. Eine große Chance sah die Versammlung darin, das Evangelische Krankenhaus, welches in absehbarer Zeit leer stehen wird, kulturell zu nutzten. Dem stand auch Wolbergs offen gegenüber, der die Einrichtung eigentlich für soziale Initiativen nutzen wolle, sich aber auch eine gemeinsame Nutzung vorstellen könne.
In ihren Schlussworten forderte Lorenz auf, für die Kultur in der Domstadt zu kämpfen: „Macht euch bemerkbar, seid laut und geht auf die Straße.“
Quelle: http://www.kult.de/kultur-gesellschaft/der-kampf-der-kulturszene/150/13/1006902/
Ein Haus der Lebendigkeit und der Begegnung (Hugo: Juli 2014)
Ein Haus der Lebendigkeit und der Begegnung
Die soziokulturelle Initiative KOMPLEX
Die soziokulturelle Initiative KOMPLEX
(Quelle: http://www.hugo-regensburg.de)
Seit Juli letzten Jahres ist es publik: Das einzige innerstädtische Krankenhaus Regensburgs, nämlich das „Evangelische“ am Emmeramsplatz schließt 2017 für immer seine Pforten – aus finanz iellen Gründen, heißt es. Das EKH befinde sich seit Jahren im wirtschaftlichen Minus und sei darüber hinaus sanierungsbedürftig, ein Neubau daher effizi- enter. Die rund 220 Mitarbeiter des Krankenhauses werden alle in den Dienst des bis dahin neu entstan- denen „Zentrums für Altersmedizin Regensburg“ auf dem Krankenhausgelände der Barmherzigen Brüder
übernommen. Was aber mit der riesigen Immobilie im Besitz der Evangelischen Wohltätigkeitsstiftung wird, ist bis heute noch völlig unklar. Anlass für soziokulturell engagierte Einzelpersonen und Gruppierungen, die Ini-tiative „KOMPLEX – ein Kulturhaus in Regensburg“ ins Leben zu rufen, die nachfragt: Was passiert eigentlich mit dem Evangelischen Krankenhaus? hugo sprach mit drei der Hauptinitiatoren, dem Sprecher und Studenten Johannes Sturm, mit Jochen Lämmel und Dr. Kerstin Kratochwill vom gemeinnützigen Musikförderverein und KulturförderpreisträgerSublimee.V.
Die Nachricht von der Aufgabe des Evangelischen Krankenhauses erhitzte die Gemüter in Regensburg: Vor allem die evangelischen Gemeindemitglieder fühlten sich überrumpelt von dieser Entscheidung: „Man hat verkannt, wie wichtig das einzige große Gebäude neben den Kirchenf ür das evangelische Selbstverständnis ist. Jeder Regensburger kennt es, viele haben dort Kranke besucht, sind sogar dort geboren worden, es ist fußläufig zu erreichen. Für die Identität der alten Reichstadt,die ja protestantische Wurzeln hat, ist das eine schwierige Situation“, so Johannes Sturm.
Die Idee einer alternativen Nutzung unter dem zweidimensionalen Überbegriff KOMPLEX hatten mehrere Einzel personen gleichzeitig, man kam ins Gespräch, hat sich getroffen. „Wir haben von Anfang an vor allem versucht, öffentlich in die Breite zu gehen, in die Gesellschaft, in die Kultur, in die Bürgerschaft. Leute im inneren Zirkel dabei zu haben, die nicht ideologisch oder dogmatisch denken, war und ist uns wichtig. Menschen, die einen Missstand erkannt haben in der Stadt, den man ausdrücklich durch positive und strukturierte Lösungen beheben will. Leute, die Lust darauf haben, mit einer positiven Antwort und aktiven Mitarbeit diesem Bedarf zu begegnen“, fügt Jochen Lämmel hinzu.Mit an Bord sind inzwischen mehr als 40 Unterzeichner wie das Evangelische Bildungswerk, die Altstadtfreunde, der Arbeitskreis Kultur, interessierte Einzelpersonen, kulturelle Institutionen und Künstler und Kreative.
Möglichkeitsraum schaffen
Diesen „Missstand“ beschreibt Kerstin Kratochwill: „Es ist schwierig in Regensburg, vor allem für junge Leute, im Kreativbereich Fuß zu fassen.Viele kehren der Stadt den Rücken...Das liegt einerseits mit Sicherheit amBildungssystem, dass der Bachelor nur mehr drei Jahre die Studierenden hier hält, ihnen die Stadt dann zu klein wird und sie woanders hingehen. Das liegt aber auch mit daran, dass für viele Menschen, die sich kreativ betätigen wollen, die Stadt nicht attraktiv genug ist, und es
muss etwas dafür getan werden, dass dieses Potenzial nicht in die Großstädte abwandert. Es gibt natürlich tolle Leuchtturmprojekte wie das Jazzweekend, dieTage Alter Musik oder die Kurzfilmwoche, aber gerade für die freie Szene jenseits solcher Instanzen gibt es immer weniger Möglichkeiten. Die Mieten sind rasant angestiegen, da wird es schnell fast unmöglich für Künstler und Kreative, hier noch genug für ihren Lebensunterhalt zu verdienen, mit dem was sie machen.Und deshalb wollen wir einen sogenannten Möglichkeitsraums chaffen, der jetzt auch nicht unbedingt an das Gebäude des Evangelischen gekettet ist.“ Und Johannes Sturm ergänzt: „Wir wollen einerseits physische Räume zur Verfügung stellen, das heißt aber auch auf der anderen Seite, dass dort ein ide- elles Umfeld geschaffen werden soll, in dem Kreativität und Kultur gelebt werden kann. Denn nur dort, wo ein Geist der Freiheit und der Offenheit herrscht, ist auch der Nährboden da, der aus einer Eigeninitiative ein kreatives Projekt werden lässt. Diesem Geist haben wir uns verschrieben. Wir wollen einen Ort schaffen, der mögichst niedrige Hürden hat, indem jeder willkommen ist, der Lusthat sich einzubringen, sich zu engagieren. Das betten wir ein in ein soziokulturelles Haus. Dort sollsich von der Punkband bis zur Blaskapelle, vom Schüler bis zum Senioren alles treffen und sich begegnen können, es kann von einer Vereinsversammlung bis zur Kunstausstellung alles stattfin-
den.“
Die KOMPLEX-Initiatoren haben festgestellt, dass die Räume, die es in Regensburg gibt, immer weniger werden, was an den Debatten um das Ostentorkino oder die Alte Filmbühne offensichtlich zu Tage tritt. Händeringend suchen Bands in Regensburg bezahlbare Proberäume, das Potenzial ist also lang nicht abgeschöpft. Aber wer soll das bezahlen? Jochen Lämmel dazu: „Wenn man Kul- tur will, kostet Kultur Geld. Aus dem Koalitionsvertrag geht klar hervor, dass Kultur und Kreativität ernst genommen und versehen mit klaren Strukturen, Willen und Engagement gefördert werden muss. Als Vorstand eines kulturschaffenden Vereins ist diese politische Willensbekundung nur zu begrüßen. Bei KOMPLEX ist es aber von Grund auf auch angedacht, Projekte quer zu finanzierenund nicht nur auf Fördergelder der Stadt zu schielen.Wer etwas will, muss auch etwast un.“ Es gab bereits intensive Gespräche mit der Stadt im Rahmen des Vorwahlkampfs, bei allen Oberbürgermeisterkan- didaten stieß man auf offene Ohren. Jetzt wurden bereits Verhandlungen mit der neuen Koalition im Rathaus aufgenommen. Oberbürgermeister Joachim Wolbergs hat seine Unterstützung zugesagt und KOMPLEX im Koalitionsvertrag berücksichtigt.
Das geplante Haus soll vor allem eine Ort der Begegnung sein: „Wir wollen kein Haus, in dem der Künstler im Atelier verschwindet, wir wollen ein Haus der Lebendigkeit, wo sich der Künstler mitjemandem vom Obst-undGartenbauverein trifft. Oder wo jemand vorbeiläuft und denkt ,ach,ich geh‘einen Kaffeetrinken. Da ist gerade eineAusstellung, die schaue ich mir auch gleich noch an. Bei uns soll jeder einen Raum vorfinden, in dem er sich verwirklichen kann“,so Sturm.
Wie geht es weiter, was steht konkret an? „Wir hoffen, dass wir bald über konkrete Räume sprechen können, um weiter denken zu können. DerBall liegt aber momentan nicht auf unserer Seite, wir sindzwar dahinter, dass wir im Gespräch bleiben, dass der Schwung, der da ist, nicht abebbt. Auf der anderen Seite war die Zeit noch nie so reif, es herrscht gerade in der ganzen Stadt ein ganz anderer Geist. Unser Engagement wird auch von städtischer Seite her als Bereicherung empfunden, denn wir wollen etwas bewegen und mitgestalten - unseren positiven Beitrag aus der Bürgerschaft heraus leisten, um die Stadt für die Bürger attraktiv zu machen“, so Kratochwill weiter.
Der Begriff „Haus“ soll aber auch auf das andere Regensburg verweisen, jenseits der mittelalterlichen Fassaden, des südländischen Flairs, des Tourismus, auf das Regensburg der Bürger, des Alltags. „Unser Haus hat auch einen sozialen Anspruch. Motto ist, „so offen wie möglich, so konkret wie nötig“. Es ist zum Beispiel essenziell wichtig, auch ältere Herrschaften, die den ganzen Tag allein zu Hause sind und sich nutzlos und ausgeschlossen fühlen, zurückzuholen ins alltägliche Leben.Siezufragen,was kannst du gut?Aha, stricken, etwas vorlesen, einen Tisch schreinern, als Zeitzeuge auftreten... Die wollen wir mit jüngeren Menschen zu- sammenbringen, die vielleicht eher bildungsfern sind, deren Eltern arbeiten gehen, die eher außerhalb stehen und immer zuschauen müs kommt auch der Begriff der Nachhaltigkeit ins Spiel. Es soll bewusst gemacht werden, dass unsere Ressourcen nicht unendlich sind, dass der Müll, den wir produzieren, nicht einfach verschwindet. „Man muss nicht gleich immer alles wegwerfen, Kaputtes kann man reparieren. So könnten wie etwa Workshops zum Thema anbieten, Werkstätten etablieren, in denen repariert werden kann. Da könnten dann „ältere“, erfahrene Experten, die so etwas noch können, ihr Wissen weitergeben, man lernt voneinander, lernt den anderen wertschätzen,“ sagt die Gruppe. Und Johannes Sturm fasst zusammen: „Wir wollen ein Haus, das Tag und Nacht lebendig ist... Brücken schlagen zur Uni, zu den Partnerstädten, es gibt extrem viel Potenzial in dieser Stadt.Wir haben Lust etwas zu verändern, das treibt uns an.“
Homepage mit Konzept und Unterstützerliste:
http://www.komplexregensburg.blogspot.de
www.facebook.com/komplexregensburg
Wird aus Krankenhaus ein Kulturzentrum? (MZ: Januar 2014)
Wird aus Krankenhaus ein Kulturzentrum?
Regensburger Kulturschaffende haben ein Konzept für die künftige Nutzung des Evangelischen Krankenhauses erarbeitet. Sie fordern Räume für Künstler.
Noch bis 2017 wird das Evangelische Krankenhaus betrieben. Wie das Gebäude danach genutzt wird, ist offen. Foto: Wagner
Von Mathias Wagner, MZ, 16.01.2014
Regensburg. Was passiert mit dem Gebäude, aus dem in knapp vier Jahren das Evangelische Krankenhaus ausziehen wird? Diese Frage stellen sich 40 Regensburger Kulturschaffende und -interessierte, die in den vergangenen Wochen auch gleich ein Konzept für eine mögliche künftige Nutzung des Gebäudes am Emmeramsplatz erarbeitet und unterzeichnet haben. Das erstellte Papier hat die Initiative am Mittwoch im Internet veröffentlicht. Darin schlagen sie vor, dass im jetzigen Krankenhaus-Gebäude bald ein – wie sie es nennen – „Möglichkeitsraum“ betrieben wird. Die bunt gemischte Ideenschmiede will darin soziale Begegnungen fördern und Raum für die junge Regensburger Kunst- und Kulturszene schaffen.
Angeschlossen haben sich dem Projekt bereits Künstler wie der Filmemacher David Liese, der Musikproduzent Markus Güntner und der Maler Rayk Amelang, aber auch mehrere Altstadt-Gastronomen sowie Kinobetreiber Achim Hofbauer. Komplettiert wird die lange Liste der Erstunterzeichner auch von Vertretern der Regensburger Kurzfilmwoche, des Kulturvereins Sublime, des Music College, des Heimspiel Filmfestivals, der Transition Town Initiative sowie des Uniklinikums und der Krones AG.
Gemeinsam regen sie in dem Konzept eine soziokulturelle Nutzung des Gebäudes in bester Altstadtlage an. „Wir nennen es zwar Konzept, sehen es aber eher als Angebot und Denkanstoß“, sagt Johannes Sturm, der die Initiative mit dem Namen „Komplex“ mitbegründet hat. „Der Wunsch ist es, dass jeder, der sich verwirklichen will, ein Haus voller Möglichkeiten vorfindet.“ Sturm nennt „die zunehmende Gentrifizierung und den Wandel in der Stadtgesellschaft mit teils prekären Auswirkungen“ als Grund, warum sich verschiedene Einzelpersonen und Initiativen sich bereits seit mehreren Wochen regelmäßig treffen, um ihre Visionen von einem neuen Regensburger Kulturhaus zu Papier zu bringen.
Der „Komplex“ soll – so heißt es im Konzept – Raum und Möglichkeit für soziale Begegnung und die Förderung Regensburger Kunst und Kultur sowie soziale Anknüpfungspunkte für Jung und Alt bieten. Konkret schweben der Initiative räumliche Möglichkeiten für zeitgenössische Kunst und Kultur vor. Proberäume, Werkstätten, Ateliers, aber auch ein Generationentreff, Wohnmöglichkeiten für Asylsuchende, ein evangelischer Kindergarten mit künstlerischem Schwerpunkt und viele weitere Nutzungsmöglichkeiten wurden angedacht. „Wir haben unser Konzept auch kritisch hinterfragt und überlegt, wie wir den Stiftungszweck waren“, so Sturm zur MZ. Denn: Das Gebäude ist im Besitz der Evangelischen Wohltätigkeitsstiftung und untersteht einem Stiftungszweck. Im November 2013 hat OB Hans Schaidinger, der auch Stiftungsvorsitzender ist, den Betrieb des Krankenhauses an eine Träger-GmbH, die von den Barmherzigen Brüdern dominiert wird, übergeben. Noch bis 2017 soll das Altstadt-Krankenhaus betrieben werden. Laut der städtischen Pressestelle will der Stiftungssauschluss in einer kommenden Sitzung beschließen, dass das Gebäude danach im Besitz der Stiftung bleibt und auch weiterhin für wohltätige Zwecke genutzt wird.
Die „Komplex“-Initiative fordert nun einen möglichst breiten Dialog und will weitere Ideen sammeln, wie man das Gebäude künftig soziokulturell nutzen kann.
Quelle: http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/artikel/wird-aus-krankenhaus-ein-kulturzentrum/1006412/wird-aus-krankenhaus-ein-kulturzentrum.html#1006412
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